Namibia Himbas Naturvolk in Afrika Camping Tours

Namibia Himbas Naturvolk in Afrika Camping Tours von Kapstadt über den Orange River, Fishriver Canyon, Swakopmund mit Etosha National Park bis Windhoek. Afrika Adventure Safaris und Big 5 Tierbeobachtung

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Tag 9: Von Spitzkoppe zu den Himba-Leuten - Naturvolk - Afrika Camping Tours

Das Aufstehen an diesem Morgen geht vergleichsweise schnell: Matratze in den Truck laden, Frühstücken – fertig. Mein Zelt hatte ich ja nicht aufgebaut und die Frage, ob ich eine Dusche nehme, wurde mir durch die nicht vorhandenen Sanitäranlagen abgenommen.

Von Spitzkoppe geht es heute auf eine fünfstündige Fahrt Richtung Norden nach Kamanjab. Unser Lagerplatz ist wie am Vortag in der freien Natur gelegen, allerdings etwas besser ausgestattet. So gibt es hier unter freiem Himmel installierte Toiletten und zwei „Buschduschen", die aus einem Wassertank gespeist werden.

Auf Grund der Hitze (mal wieder zwischen 35°C und 40°C) ist das Wasser hier aber schon fast zu warm, hätte man sich doch gerne an einer kühlen, erfrischenden Dusche erfreut. Aber zumindest sind welche vorhanden und meine Erwartungen sind sowieso längst nicht mehr so hoch wie noch zu Hause.

 
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Namibia Himbas

Am Nachmittag steht eine Besichtigung an, die wohl zu den umstrittensten Aktivitäten der gesamten Reise zählt. Nicht weit von unserem Lagerplatz entfernt ist ein kleines Himba-Dorf. Die Himba-Leute sind eigentlich Halbnomaden, deren ursprüngliche Lebensweise in den letzten Jahrzehnten durch Landraub und Vertreibung kaum noch vorhanden ist. Wie uns unsere Guides erklären, befindet sich das Dorf auf dem Land eines Farmers, der die Himba dort leben lässt. Das Geld, das durch die Touristenbesuche eingenommen wird, ermöglicht u.a. einem Teil der Himbakinder den Schulbesuch, was Ihnen sonst nicht möglich wäre.

Warum sich die Himba, hier insbesondere die Frauen, gut als Touristenmagnet eignen, wird schnell klar, als ich die ersten erblicke: Sie tragen sehr ausgefallene, rotgefärbte Haare und viel Schmuck. Die Männer hingegen sind alle so angezogen wie wir auch, Jeans und T-Shirt. Das Dorf selbst besteht aus ca. 20 – 30 kreisförmigen Hütten, deren Wände aus Holzstämmen bestehen und mit Lehm überzogen sind. Die kegelförmigen Dächer sind aus Sträuchern und getrockneten Gräsern gefertigt. Die Hütten sind dabei kreisförmig um das Zentrum angeordnet, in dem sich eine Feuerstelle und ein durch ein Holzzaun abgetrenntes Gehege befinden, in das die Rinder über Nacht gesperrt werden, um sie vor wilden Tieren zu schützen.

Alles in Allem also ein traditionelles Dorf. Könnte man denken. Nur auf mich wirkt es eher wie ein Zoo. Denn die Himba leben hier ja nicht wie Halbnomaden, da sie für immer an diesem Ort verharren werden. Und auch nur die Frauen tragen hier die traditionelle Kleidung, die Männer hingegen nicht. Sie wirken stattdessen von ihrer autoritären Art her eher wie Aufpasser. Die Frauen zeigen dabei ein sehr unterwürfiges Verhalten und haben nicht wirklich was zu sagen, wie uns einer der Männer, der uns an dem Tag im Dorf herumführt, unverblühmt erklärt. Fragen werden ausschließlich an ihn gerichtet, was allerdings auch an den nicht vorhanden Englischkenntnissen der Frauen liegt. Auch wenn man bedenkt, dass durch die Touristenbesuche es zumindest ein paar Kindern ermöglicht wird, eine Schulbildung zu erlangen und ihnen so ein Leben erspart bleibt, ist es trotzdem ein schwacher Trost. Denn die Frauen dienen letztendlich nur als Schauobjekte und zeigen den Touristen Tag für Tag das immer Gleiche. Und der Farmer, der die Himba auf seinem Land leben lässt, wird wohl am besten daran verdienen.

Von da an bin ich froh, als die Tour nach zwei Stunden wieder vorüber ist und wir uns auf den Fußmarsch zurück zu unserem Camp machen. Bei der abendlichen Besprechung am Lagerfeuer ist sich die Gruppe denn auch ziemlich einig, dass uns das nicht wirklich gefallen hat. Die Guides versuchen zwar noch (pflichtbewusst) dagegen zu argumentieren, dass es kein „Zoo" ist und die Himba sich dort über die Touristen freuen und sich nicht als „Zootiere" sehen würden, geben es aber angesichts unserer Überzahl schnell auf.

Fazit des Tages: Die Besichtigung des Himbadorfes macht mich sehr nachdenklich und ist definitiv die schlechteste Aktivität der gesamten Reise. Unser Lagerplatz hingegen gefällt mir, da wir erneut mitten in der freien Natur sind und zusätzlich eine Dusche haben.

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